Lausitzer Rundschau: Der Besuch des Papstes im Nahen Osten Kein Alleskönner
Cottbus (ots)
Am heutigen Freitag fliegt der Papst zurück nach Rom. Eine Woche lang war er im Heiligen Land unterwegs, in Jordanien, Israel und Palästina. Die Bilanz fällt überwiegend positiv aus: Zwar war die Rede Benedikts.XVI. in Jad Vashem nicht ganz so deutlich, wie es sich zahlreiche jüdische Vertreter im Vorfeld wünschten. Eine überzeugende Verurteilung von Antisemitismus und Holocaust-Leugnung war sie dennoch. Allerdings muss sich Benedikt.XVI. nun fragen lassen, welche Konsequenzen für den Umgang mit den Pius-Brüdern und ihrem Bischof Richard Williamson zu erwarten sind. Vor allem aber wird das Eintreten des katholischen Kirchenoberhauptes für den Frieden in Israel und Palästina, für den unabhängigen Palästinenserstaat und das friedliche Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen von dieser Reise im Gedächtnis bleiben. Allerdings hätte dem Besuch des deutschen Papstes im Nahen Osten etwas mehr an Herzblut gut getan. Streckenweise war es ein kühles, distanziertes Pflichtprogramm, das der Papst in Palästina absolvierte. Aber so ist es eben, wenn ein Akademiker aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft auf dem Stuhle Petri Platz nimmt. Benedikt.XVI. mag aus katholischer Sicht unfehlbar sein. Ein Alleskönner ist er nicht.
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