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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Zur Debatte um die Rente mit 67:

Cottbus (ots)

Die Forderung klingt populär, mehr als
Wahlkampfgetöse ist sie aber hoffentlich nicht. Denn sollte die SPD 
tatsächlich den Zug zur Aufweichung der Rente mit 67 auf die Gleise 
setzen, würde sie sich selbst eines weiteren Stücks ihrer 
Glaubwürdigkeit berauben. Und sie würde damit auch ihren Vorsitzenden
Franz Müntefering kräftig demontieren.
Schließlich hat kein anderer so für die Rente mit.67 gekämpft wie er.
Die Partei war bei dem Thema hin- und hergerissen, aber sie ist 
Münteferings Kurs der demografischen Realitäten dann doch mürrisch 
gefolgt. Das nun aufzugeben, mag der frus8trierte Genosse an der 
Basis vielleicht bejubeln, nach den politischen Scharmützeln der 
Vergangenheit müsste der Wähler ein solches Vorgehen jedoch als 
Offenbarungseid empfinden.
Zumal die Wirtschaftskrise nicht als Argument taugt: Erst ab.2012 
wird das Renteneintrittsalter schrittweise angehoben, bis es ab.2029 
generell bei.67.Jahren liegt. Wer heute älter ist, wird also nur 
bedingt von der Entwicklung betroffen sein, die rentennahen Jahrgänge
schon gar nicht. Außerdem dürfte in drei Jahren die Wirtschaftskrise 
überwunden sein und sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder 
entspannt haben. Und dann wird ein anderes Problem wieder in den 
Fokus rücken: der immense Fachkräftemangel und die sinkende Zahl der 
Schulabgänger. Ältere Arbeitnehmer werden künftig wichtiger denn je.
Die Altersanhebung vollzieht also nur nach, wozu die demografische 
Entwicklung die Gesellschaft zwingt. Was indes fehlt, sind kluge 
Konzepte, wie eine längere Lebensarbeitszeit auch arbeitnehmergerecht
gestaltet werden kann. Darum sollte sich die Politik endlich kümmern,
statt Scheindebatten zu führen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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