Lausitzer Rundschau: Positive Doping-Probe beim Pferd von Isabell Werth Erdbeben im Reitsport
Cottbus (ots)
Ein ums andere Mal holten sie bei Olympischen Spielen die Kastanien aus dem Feuer: die deutschen Reiter. Sie waren die Medaillengaranten, gern sonnten sich Funktionäre in ihren Erfolgen. Doch die goldenen Zeiten sind vorbei. Seit Monaten bestimmt das Thema Doping die Schlagzeilen im Reitsport. Vorläufiger Höhepunkt ist nun der Verdachtsfall gegen Isabell Werth. Ausgerechnet die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt und fünfmalige Olympiasiegerin muss sich dafür verantworten, dass ihr zehnjähriger Wallach Whisper positiv auf das verbotene Psychopharmaka Fluphenazin getestet wurde. Werths Reaktion - bislang keine. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) dagegen reagierte geschockt, sprach von einer Katastrophe für den Pferdesport. Dabei hatte sich das Unheil längst abgezeichnet. Bereits bei den olympischen Spielen in Athen 2004 und zuletzt in Peking machten die deutschen Reiter Ludger Beerbaum und Christian Ahlmann negative Schlagzeilen durch verbotene Medikationen und positive Doping-Proben. Lange taten die Verantwortlichen die Vergehen als "Einzelfälle" ab, scheuten vor durchgreifenden Konsequenzen. Erst die umstrittenen Aussagen von Vorzeigespringer Beerbaum über den Umgang von Medikamenten bei seinen Pferden "Erlaubt ist, was nicht gefunden wird", veranlasste den Verband vor wenigen Wochen zu einem Rundumschlag. In einer beispiellosen Aktion löste die FN die Spitzen-Kader der olympischen Reitsport-Disziplinen auf. Die Sportler selbst müssen sich von einer unabhängigen Kommission befragen lassen. Dieses Vorgehen ist ebenso richtig wie notwendig. Zu wünschen ist dem Verband, dass er den Weg konsequent weiterführt. Besonders auch dann, wenn die Medaillen bei den nächsten Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen ausbleiben sollten.
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