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Lausitzer Rundschau: Zur Arbeit der Stasi-Unterlagenbehörde Ein Stück mehr Aufklärung

Cottbus (ots)

Die Aufarbeitung des Tuns der DDR-Staatssicherheit
ist auch 20.Jahre nach dem Fall der Mauer hochaktuell. Allein im 
ersten Halbjahr. 2009 haben mehr als 50.000.Bürger Anträge auf 
Auskunft oder Einsicht und Herausgabe ihrer Akten gestellt. Viele tun
dies, um endgültig Gewissheit zu bekommen. Gewissheit, weshalb sie in
der DDR Repressalien erfahren haben, wer sie bespitzelt hat und 
welche Informationen - völlig unabhängig vom Wahrheitsgehalt - an die
staatlichen Organe weitergegeben wurden.
20.Jahre nach der friedlichen Revolution wird durch die Aufarbeitung 
der Stasi-Aktivitäten zudem immer deutlicher, wie sehr das 
Mielke-Ministerium am Machterhalt der DDR-Führung beteiligt war, wie 
sehr es durch das Schüren von Angst Einfluss auf die gesamte 
Gesellschaft genommen hat. Vor allem diejenigen, die die staatliche 
Teilung Deutschlands nicht erlebt haben, sollten einen möglichst 
objektiven Blick auf den Alltag in der DDR bekommen können - ob in 
der Schule oder im privaten Umfeld.
Die Forschungen der Stasi-Unterlagenbehörde sind keine Auswüchse von 
Siegerjustiz oder der Versuch, die Lebensleistung von 17.Millionen 
Menschen zu schmälern, indem immer wieder gezeigt wird, welche 
Auswirkungen der Sicherheits- und Kontrollwahn der Machthaber auf das
Gesamtkonstrukt DDR gehabt hat. Die Untersuchungen sind ein Versuch, 
das DDR-System ungeschminkt zu zeigen.
Eine Regierung, die fast 40.Jahre lang unangepasste Bürger überwacht,
verfolgt und eingesperrt hat und auch nicht davor zurückgeschreckt 
ist, systematisch Grundrechte zu verletzen, muss sich gefallen 
lassen, als Unrechtsstaat tituliert zu werden.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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