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Lausitzer Rundschau: Die offene Wunde Das Trauma von "9/11" wirkt auch acht Jahre danach

Cottbus (ots)

Was diesen Jahrestag des 11. September 2001
unterscheidet von den vorangegangenen, lässt sich an einer einfachen 
Tatsache festmachen. Zum ersten Mal ist nicht mehr George W. Bush der
Mann im Weißen Haus. Und damit verblasst allmählich einiges von dem 
Schock jenes Tages vor acht Jahren mit dem todbringenden Angriff auf 
das Alltagsleben in New York. Einiges, das auch in der Hilflosigkeit 
begründet war, mit der dieser Tag durchlebt wurde. Jetzt, wo der 
Texaner von der Bühne abgetreten ist, verschwindet allmählich auch 
das verdutzte Gesicht, mit dem er die schrecklichen Nachrichten 
aufnahm. Und die Erinnerung an den Irrflug des Präsidenten zu einem 
Bunker in Nebraska, der als Zuflucht bei einem Nuklearangriff 
ausgelegt ist, verblasst. Mit Barack Obama kehrt wieder unbelastete 
Unbefangenheit ein ins öffentliche Bewusstsein der USA. Und auch das,
was wir in den vergangenen Jahren erleben mussten an politischen 
Querschlägern, weicht den Traditionen eines Landes, das einmal stolz 
war auf die Beachtung der Bürger- und Menschenrechte. Und doch ist 
die Wunde, die "9/11" riss, noch lange nicht geheilt. Noch immer 
geistert der einstige Vizepräsident des Landes Dick Cheney durch die 
Talkshows des Landes und versucht, den Amerikanern einzureden, dass 
der Preis der Sicherheit in der Bereitschaft zur Folter besteht. 
Gewachsen ist gar das undifferenzierte Misstrauen in den USA 
gegenüber der islamischen Welt. Darin ist die Wunde noch offen, die 
die Täter damals rissen und der Weg noch weit, bis zu dem Tag, an dem
sie wirklich besiegt sind.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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