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Lausitzer Rundschau: Aus Angst vor dem Tod Thüringer SPD soll mit CDU koalieren

Cottbus (ots)

Es   ist schon ein Stück aus dem Tollhaus,
dass der Thüringer SPD-Vorsitzende Christoph Matschie die Linkspartei
der "Unfähigkeit" bezichtigt, weil die partout keinen 
sozialdemokratischen Ministerpräsidenten mittragen wollte. Zur 
Erinnerung: Bei der Landtagswahl vor fünf Wochen hatte die SPD um 
fast neun Prozent (!) schlechter abgeschnitten als die Linkspartei. 
Danach hatten sich die Linken den Genossen von der Konkurrenz 
trotzdem beinah bis zur Selbstaufgabe angedient. Dass Matschie diese 
Tatsachen ignoriert, lässt sich nur mit einer XXL-Portion an 
Realitätsverlust erklären.
Die eigentliche Ursache für das Thüringer Schmierentheater liegt 
freilich in der Zeit vor der Landtagswahl. Da hatte Matschie in 
blinder Selbstüberschätzung einen Beschluss durchgepaukt, wonach 
seine Partei auf keinen Fall einen Regierungschef der Linken 
mittragen würde. So gesehen ist eine Große Koalition in Erfurt jetzt 
konsequent. Auf der anderen Seite war Matschie aber auch angetreten, 
um einen politischen "Wechsel" im Land herbeizuführen. Dass beides 
nicht zusammen geht, hat sich spätestens am Wahlabend gezeigt. 
Matschie saß in der Ypsilanti-Falle, aus der er nur mit einem hohen 
Glaubwürdigkeitsverlust herauskommen konnte.
Deshalb rumort es nun bei den Thüringer Sozialdemokraten gewaltig. So
mancher von ihnen wird sich noch einmal das Desaster auf Bundesebene 
vor Augen halten. Die Große Koalition hat die SPD ganz klein gemacht.
Gut möglich, dass sich dieser Niedergang nun auch in Thüringen 
fortsetzt. Aus Angst vor dem Tod ist die Landes-SPD drauf und dran, 
Selbstmord zu begehen  .

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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