Lausitzer Rundschau: 20 Jahre als Herausforderung Die Cottbuser Universität und ihr Jubiläum
Cottbus (ots)
In knapp drei Wochen feiert die Cottbuser Universität ihren 20. Geburtstag mit einer opulenten Festwoche. Dazu hat sie auch allen Grund - hat sich die im Juli 1991 als einzige technische Universität des Landes Brandenburg gegründete Hochschule doch ordentlich herausgemacht. Waren es anfangs etwa 1500Studenten, sind es heute rund 6500. Die fünf Diplom-Studiengänge haben sich zu einem Fächerkanon von 35 Studiengängen mit den neuen Abschlüssen Bachelor und Master gemausert. Als im Vergleich zu den altehrwürdigen Traditionsuniversitäten junge Hochschule kann die BTU einen modernen Campus vorweisen und spielt in bundesweiten Hochschulvergleichen mit einigen Studiengängen vorn mit. Die guten Bewertungen im Wirtschaftsingenieurwesen und der Architektur im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung lassen bundesweit aufhorchen. Auch mit einigen Forschungen geht die BTU hoch hinaus: Dass das Geoflow-Experiment der Uni bereits zum zweiten Mal auf der Internationalen Raumstation ISS arbeitet, ist keine Selbstverständlichkeit. Auch das Projekt "Hühnerwasser", bei dem im Tagebau Welzow-Süd ein Ökosystem vom Punkt null an entsteht, sorgt international für Beachtung. Nicht zu vergessen die Forschungen im Energie-Bereich oder die Zusammenarbeit mit Rolls-Royce. Doch ungeachtet dessen musste die BTU in letzter Zeit auch einige Rückschläge einstecken. Die Niederlage gegen die TU Bergakademie Freiberg im Wettstreit um die Ansiedlung eines Spitzenforschungsinstituts war sicher eine der größten. Auch der Griff der Landesregierung in die Rücklagen der BTU in Millionenhöhe und die knapper werdenden Landesmittel gehören dazu. Deshalb heißt es für die BTU jetzt, die 20Jahre als Herausforderung für die kommenden zu betrachten, die Partner in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur noch stärker zu nutzen - und gemeinsam mit ihnen, mit der Politik und auch den Studenten für einen Wissenschaftsstandort Cottbus einzustehen. Denn es gilt jetzt, die durch die demografische Entwicklung sinkenden Zahlen der Studienberechtigten in Brandenburg zu überstehen. Vernünftige Synergien mit der Hochschule Lausitz, wie sie im Bauingenieurwesen mit der Gründung eines gemeinsamen Instituts in der Festwoche gestartet werden und die die Potenziale beider Hochschulen nutzen, zählen dazu. Die BTU soll ihr Jubiläum feiern und sich feiern lassen - und dabei aber die Zukunft nicht aus den Augen verlieren.
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