Lausitzer Rundschau: Was können die Künstler dafür? Zu Gerüchten um Spartenschließung am Staatstheater Cottbus
Cottbus (ots)
Es rumort am Staatstheater. Wiedermal geht es um Kürzungen - eine ganze Sparte soll auf der Streichliste stehen. Das Schauspiel. Ausgerechnet, möchte man sagen, wenn das nicht die anderen Sparten diskreditieren würde. Aber nach dem Weggang von Christoph Schroth drohte die Sparte in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, hat Jahre gebraucht, um sich zu erholen, um jetzt unter dem Schauspieldirektor Mario Holetzeck wieder kongenialer Partner der anderen zu sein. Es ist das Zusammenspiel der Sparten, das die Qualität dieses Staatstheaters im schönsten Musentempel Brandenburgs ausmacht. "Never change a winning Team" heißt es im Sport - gilt aber nicht nur dort. Ein so erfolgreiches Team, das viel arbeitet und leistet für sein Geld, sollte nicht ständig nur als Kostenfaktor betrachtet werden. Was können die Künstler, die überdies schon lange nicht mehr nach Tarif bezahlt werden, denn dafür, dass Politik versagt? Dass kreisfreie Städte wie Cottbus dermaßen in der Schuldenfalle sitzen, hat nichts mit ihren Kulturausgaben zu tun. Warum also soll die Kultur jetzt wieder bluten? Sie in ihrer Qualität zu erhalten, ist wichtiger als manches andere. Weil so ein Theater ein Standortfaktor ist, ein Ansiedlungsgrund. Noch geht es nur um Gerüchte. Doch wir sollten alle laut aufschreien und uns wehren, wenn ein Leuchtturm auf Mittelmaßhöhe zurückgebaut werden soll.
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