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Lausitzer Rundschau: Zum WM-Aus der deutschen Frauen bei der WM
Es bleibt eine Randsportart

Cottbus (ots)

"Ein Team - ein Traum" - so lautete das Motto für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft. Was am Samstag in Wolfsburg passierte, erinnerte eher an einen bösen Albtraum. Mit dem 0:1 gegen Japan wurde die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid abrupt und unerwartet schon im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen. Nüchtern betrachtet war das Ausscheiden keine Überraschung. Im Spiel des zweimaligen Weltmeisters gab es trotz der drei Siege in der Vorrunde zu viele Schwachpunkte - vor allem in der Abwehr, aber auch in Mittelfeld und Angriff. Ständige Umstellungen der Mannschaft durch Neid führten zu zusätzlicher Unsicherheit. Zudem sorgten die Diskussionen um Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj für Dissonanzen. Prinz war dem Druck bei der Heim-WM nicht gewachsen und mutierte von der Welt-Fußballerin zur tragischen Bankdrückerin. Bajramaj, mediales Aushängeschild der Mannschaft, sorgte vor allem abseits des Platzes in Werbespots für Schlagzeilen. Über die Rolle des Edel-Jokers kam die Ex-Potsdamerin indes nicht hinaus. In der Summe sind das zu viele Ausfälle und Schwachpunkte in einer auch im Frauen-Fußball enger gewordenen Weltspitze. Ob Deutschland nach dem verordneten Sommermärchen jetzt kollektiv in WM-Depressionen verfällt, ist dagegen fraglich. Zwar wurde mit dem vierten Deutschland-Spiel bei dieser Heim-WM einmal mehr der Quotenrekord nach oben geschraubt - fast 17 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten das Spiel im ZDF. Aber jenseits der heimischen Sofas und der WM-Spielorte herrschte auffällig wenig WM-Euphorie. Kaum ein Deutschlandtrikot war am sonnig-warmen Viertelfinal-Samstag zu sehen - auch nicht in Cottbus auf dem Altmarkt. Die Kneipen und Biergärten, die Public Viewing anboten, waren zwar gut besucht, aber kaum überfüllt. Frauenfußball ist, trotz aller großen Sympathiewerte der deutschen Spielerinnen, eine Randsportart. Daran ändert auch eine Heim-Weltmeisterschaft nichts. Und daran hätte auch ein besseres Abschneiden der deutschen Frauen kaum etwas geändert. Das wird spätestens das Fan-Interesse im Fußball-Alltag der Frauen-Bundesliga wieder zeigen.

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