Lausitzer Rundschau: Gewichtige Argumente Zur Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr
Cottbus (ots)
Wie war das noch? "Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist Autofahren noch möglich." Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günter Beckstein sorgte mit diesem Satz für helle Aufregung. Nun ist zwar immer noch nicht klar, ob Beckstein einst selbst schon zwei Maß intus hatte, aber unbestritten ist damals wie heute: Wer betrunken oder angeheitert Auto fährt, riskiert nicht nur sein Leben, sondern vor allem das anderer. Zu allererst muss also an die Vernunft jedes einzelnen Fahrers appelliert werden, den Wagen stehen zu lassen. Selbst wenn man das Gefühl hat, man sei noch fahrtauglich. In der Regel ist man es eben nicht. Die Befürworter der Null-Promille-Grenze haben sicher gewichtige Argumente. Denn bei Fahranfängern gilt das Verbot schon länger, und es hat offenbar dazu beigetragen, dass diese Gruppe weniger Unfälle baut als andere. Auch hat es in der Vergangenheit viele Umfragen geben, in denen sich eine Mehrheit der Menschen für null Promille ausgesprochen haben. Das zeigt zumindest: Autofahrer fühlen sich nicht nur gegängelt, wenn es um Neuregelungen und Verbesserungen im Straßenverkehr geht. Die Null-Promille-Grenze macht aber eigentlich nur dann Sinn, wenn auch mehr kontrolliert wird. Schon jetzt wirkt die Polizei jedoch eher überfordert, im Straßenverkehr für Ordnung zu sorgen. Überdies zeigt sich in Ländern mit absolutem Alkoholverbot, dass trotzdem vor Fahrtantritt getrunken wird. Und dann stellt sich noch eine andere Frage - was ist mit der berühmten alkoholhaltigen Praline oder dem Hustensaft? Das mag zunächst absurd klingen, ist aber für den Gesetzgeber ein heikler Aspekt. Ob die Null-Promille-Grenze am Ende also sinnvoll ist, darf bezweifelt werden.
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