Pressestimmen: Die Untersuchung des Columbia-Unglücks
Cottbus (ots)
Dass der Tod nicht völlig umsonst gewesen sein mag, dass daraus Konsequenzen gezogen werden, von denen wenigstens andere profitieren - zumeist bleibt dies ein frommer, unerfüllter Wunsch von Angehörigen nach tragischen Unfällen. Dass es auch anders geht, hat jetzt die Untersuchungskommission zum Unglück der Raumfähre Columbia gezeigt. Ihr Abschlussbericht ist nicht nur ein schonungsloses Dokument der schweren Fehler, die hoch bezahlte NASA-Manager begingen. Sie hat sich darüber hinaus sehr grundsätzliche Gedanken gemacht, was notwendig ist, um Menschen vor solchen Fehlern zu bewahren. Denn zwischen dem gewünschten Erfolg, den dafür notwendigen Anstrengungen und den vermeidbaren Risiken gibt es nicht nur in der Raumfahrt ein sehr zerbrechliches Verhältnis. Wer alles dem unterordnet, was er erreichen will, wird am Ende nicht nur scheitern, sondern sich schuldhaft verstricken. Für die NASA, für die gesamte bemannte Raumfahrt ist der Bericht ein scharfer Schuss vor den Bug. Nur wenn sich grundsätzlich etwas ändert, sind auch in Zukunft Flüge ins All vertretbar. Und zu diesen fundamentalen Änderungen gehört die Bereitschaft, auch all denen zuzuhören, die Zweifel und Bedenken formulieren. Denn wenn besser hingehört worden wäre von den Chefs, dann hätten- so die Kommission - die sieben Astronauten noch eine Chance gehabt. Man wünschte sich auch andernorts solche Kommissionen, die jenseits der strafrechtlichen Verantwortung versuchen, Fehlern auf die Spur zu kommen. In den USA wie bei uns gibt es leider ja genug an tödlichen Unglücken, die ähnliche Schlussfolgerungen nahe legen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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