Lausitzer Rundschau: Zum Tod der Filmregisseurin Leni Riefenstahl
Cottbus (ots)
Sie führte im Dritten Reich Regie. Ein Makel, der ihr Zeit ihres Lebens anhaftete. Den Tod stelle ich mir als das Schönste vor, was es gibt, als eine Erlösung, hatte Leni Riefenstahl in einem ihrer letzten Interviews gesagt. Gestern starb die umstrittenste und zugleich am meisten bewunderte Filmschaffende des 20. Jahrhunderts. Anfang 30 war sie, als sie ihre genial montierten Propagandafilme über die Reichsparteitage der Nationalsozialisten und die Olympischen Spiele in Berlin drehte. War sie fasziniert von der Macht, geschmeichelt von der Nähe zum Diktator? Verführt und verblendet wie Millionen Deutsche auch? Schlüssigen Antworten auf diese Fragen wich sie Zeit ihres Lebens aus. Und doch kann man nicht einfach Gras darüber wachsen lassen. Mancher ist versucht, es sich leicht zu machen, mit dem Einwand, Leni Riefenstahl hätte ihre künstlerischen Ambitionen in jener Zeit nicht anders verwirklichen können. Marlene Dietrich, eine andere Legende des deutschen Films, widerstand verlockenden Angeboten. Sie zeigte dem Nationalsozialismus nicht nur die kalte Schulter, sondern erhob unter dem Sternenbanner ihre Stimme gegen den braunen Alptraum. Es hat lange gedauert, bis das Deutsche faszinierend fanden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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