Lausitzer Rundschau: Zahl der Organspenden steigt langsam an
Cottbus (ots)
Der medizinische Fortschritt umfasst längst auch die Organtransplantation. Seit Jahren verbessern sich die Möglichkeiten der Übertragung. Es können immer mehr verschiedene Organe transplantiert werden und die Patienten können immer älter sein. Die Gefahr der Organabstoßung ist deutlich zurückgegangen und die Nebenwirkungen der Nachbehandlung sind geringer geworden. Doch dieser Fortschritt kann nur vollständig genutzt werden, wenn auch die Bereitschaft zur Organspende da ist. Trotz eines jetzt verzeichneten Zuwachses sind die Wartelisten der potenziellen Empfänger aber noch immer sehr lang, für manche zu lang. Warum nicht mehr Menschen einen Organspende-Ausweis ausfüllen, warum nicht mehr Angehörige ihre Zustimmung zur Organentnahme erteilen, hat vielfältige Ursachen. Das größte Hindernis ist sicherlich noch immer die Scheu, sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod auseinanderzusetzen. Der wird verdrängt, darüber möchte kaum jemand mit seinen Angehörigen sprechen. Dabei kann Klarheit in den Familien zum Thema Organspende nur helfen. Im Falle eines plötzlichen Todes müssen dann ohnehin schockierte, trauernde Angehörige sich nicht auch noch mit dieser Entscheidung quälen. Ein anderes Hindernis für die Spendenbereitschaft ist nach wie vor die Angst vieler Menschen, dass in einem Notfall vielleicht nicht mehr alles getan würde, um ihr Leben zu retten, wenn sie einen Spenderausweis in der Tasche haben. Dagegen hilft nur geduldige Aufklärungsarbeit von Ärzten, medizinischem Pflegepersonal und aller Organisationen und Verbände, die sich mit Organspende befassen. Es wird nie gelingen, alle Zweifler und Kritiker zu überzeugen. Wenn jedoch deren Zahl kleiner wird und der jetzt verzeichnete Zuwachs an Spenderorganen anhält, wird mancher Patient gerettet werden, der sonst stirbt, während er auf eine Transplantation wartet. Und auf dieser Warteliste kann jeder plötzlich landen, der heute noch gesund ist.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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