Lausitzer Rundschau: Zu Bush/Lage der Nation: Amerika ist die Welt
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Bush/Lage der Nation:
Wahlkampfzeiten sind denkbar schlecht geeignet für eine ehrliche Bestandsaufnahme politischer Entscheidungen und ihrer Folgen. Das gilt hier zu Lande ebenso wie in den USA. In seiner Rede zur Lage der Nation hat George W. Bush unmissverständlich klar gemacht, wofür er steht: Er ist der Oberbefehlshaber in der Welt und ein bisschen auch der Präsident der Amerikaner. Erst kommt der Kampf gegen den Terrorismus - auch künftig ohne Rücksicht auf internationale Gremien wie den UN- Sicherheitsrat. Dann folgt die Sorge um die unzureichende Krankenversicherung vieler seiner Landsleute. Zuerst steht die Verteidigung von ihm definierter amerikanischer Interessen weltweit und erst danach macht er sich Gedanken über die schwierige Situation auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt oder das teilweise marode Bildungssystem. Bush setzt im Wahlkampf offensichtlich auf Psychologie. Er nutzt das Gefühl von Verwundbarkeit, das die Amerikaner seit den schrecklichen Anschlägen vom 11. September 2001 quält. Er präsentiert sich als starker Mann, der die Sicherheitsinteressen der USA auch weiterhin über internationales Recht zu stellen gedenkt. Im eigenen Land wird ihm das sehr wahrscheinlich Pluspunkte einbringen. Der Rest der Welt allerdings dürfte hellhörig sein, weil Bushs Strategie fatal an das Weltmacht-Streben aus Zeiten des Kalten Krieges erinnert.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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