Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Bauern der Region fordern Nachbesserungen der Agrarreform

Cottbus (ots)

Für den Tabakanbau gibt es Zuschüsse der
europäischen Union. Gleichzeitig warnt die EU massiv vor den Gefahren
des Rauchens. Der Anbau von Silomais wird mehr gefördert als der
anderer Futterpflanzen. Es gibt Prämien für Stärkekartoffeln, fürs
Schlachten, für Mutterkuhhaltung, Saatgut- oder
Trockenfutterbeihilfe. Es wird im Übermaß produziert, Lagerung und
gar die Vernichtung von Lebensmitteln kosten eine Unmenge Geld. Es
ist richtig, dass mit diesem Unsinn Schluss gemacht, die
Direktzahlungen von der Produktion abgekoppelt wird. Nicht mehr die
Höhe der Zuschüsse soll bestimmen, was auf den Feldern wächst,
sondern was von den Kunden wirklich verlangt und auch verbraucht
wird. Die EU hat ihren Mitgliedsstaaten viel Spielraum gelassen, die
Reformen durch nationales Recht umzusetzen. Was jetzt mit der
Kanzlermehrheit dazu im Bundestag beschlossen wurde, ist mit
Sicherheit noch nicht der Stein der Weisen. Daran entzündet sich auch
die Kritik der Bauern aus der Region. Deshalb wird in den nächsten
Monaten noch heftig um Übergangsfristen und strukturelle Beihilfen
gestritten werden. Dass ist verständlich, wenn beispielsweise
Milchproduzenten ihre Kalkulationsbasis, von der aus sie einst im
Vertrauen auf politische Entscheidungen in die Zukunft investiert
haben, zum Teil entzogen wird. Betriebssterben muss verhindert
werden. Arbeitslose gibt es schon mehr als genug. Es dürfen durch
Strukturbrüche nicht noch weitere hinzukommen. Wenn der Weg an
manchen Stellen anders markiert werden muss, die Zielrichtung stimmt.
Es gibt am Ende der Reform einen einheitlichen Zahlungsanspruch und
der Landwirt kann dann selbst entscheiden, mit welchen Produkten er
sein Geld verdient. Das wird für uns Verbraucher Konsequenzen haben,
weil Überschüsse, nicht mehr in dem Maße eine Waffe im Preiskrieg des
Handels sind, wie gegenwärtig. Milch wird wieder mehr wert, also
teurer sein als Wasser. Landwirtschaft kann auch in Zukunft nicht
ohne staatliche Hilfe auskommen. Von ihr hängt mehr ab, als die
Produktion von Getreide, Milch und Fleisch. Die Entwicklung des
ländlichen Raums, die Pflege und Erhaltung von Natur und Umwelt wird
maßgeblich durch bäuerliche Arbeit geprägt. Spreewaldwiesen, auf
denen keine Kühe mehr weiden, veröden. Landschaftspflege kostet Geld.
Es dafür einzusetzen ist allemal sinnvoller als Überproduktion und
Lebensmittelvernichtung zu subventionieren.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 07.04.2004 – 19:02

    Lausitzer Rundschau: Zu Fußball/Champions League: Geld schießt keine Tore

    Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Fußball/Champions League: David Beckham, Zinedine Zidane, Figo, Ronaldo, Raul, Roberto Carlos - das who is who des internationalen Fußballs, die teuersten und wohl auch momentan besten Spieler der Welt stehen bei Real Madrid unter Vertrag. Und? Genutzt hat es nichts. Nach dem Aus im spanischen Pokal vor ...

  • 07.04.2004 – 19:01

    Lausitzer Rundschau: Zu Strieder/Rücktritt: Rot-Rot in Not

    Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Strieder/Rücktritt: Der plötzliche, aber eigentlich längst überfällige Rücktritt von Supersenator Peter Strieder erschüttert die Fundamente der Berliner Landesregierung. Das rot-rote Bündnis wackelt. Nicht einmal drei Jahre konnte sich der SPD-Matador Strieder in der von ihm erschaffenen Linkskoalition ...

  • 07.04.2004 – 18:59

    Lausitzer Rundschau: Zu Polen/Deutschland/Jugendbegegnungen: Grenzüberschreitungen

    Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Polen/Deutschland/Jugendbegegnungen: Wer ein gemeinsames Süppchen kocht, muss es auch gemeinsam auslöffeln. Diese Erfahrung machten jetzt angehende Beiköche und ließen dabei gut drei Wochen vor dem Beitritt Polens in die Europäische Union die Vision der deutsch-polnischen Doppelstadt Guben-Gubin auf ihre Weise lebendig werden. Das gemeinsame Kochen, zu dem ...