Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zum Ladenschluss: Sinnvoller Vorstoß
Cottbus (ots)
Es passiert nicht oft, dass alle Bundesländer geschlossen an einem Strang ziehen. Bei der jüngsten Entscheidung zum Ladenschluss ist ihnen das eindrucksvoll gelungen. Ob der Verbraucher die bunte Warenwelt länger als bisher genießen kann, steht allerdings immer noch in den Sternen. Die größten Bremser sitzen in der SPD- Bundestagsfraktion. Dort würde man am liebsten alles so lassen, wie es ist. Völlig verwirrend wird die Sache, wenn der Ladenschluss auch noch für Ränkespiele in der Föderalismuskommission herhalten müsste. So braucht sich jedenfalls kein Politiker über die grassierende Politikverdrossenheit zu wundern. Dabei ist eigentlich alles ganz einfach: Warum muss eine Regierung in Berlin festlegen, wann ein Laden in Kiel oder Zittau zu öffnen hat? Warum kann ein kleines Geschäft großen Tankstellenketten keine Konkurrenz machen, die ihre Waren rund um die Uhr zu überhöhten Preisen anbieten? Und warum darf der Besucher einer Weinprobe am Feierabend nicht auch noch den Wein kaufen, den er für gut befand? Nur wenige Fragen, die all jene beantworten müssen, denen eine weitere Liberalisierung des Ladenschlusses wie der Untergang des Abendlandes erscheint. Natürlich wird nicht automatisch mehr eingekauft, wenn Geschäfte womöglich rund um die Uhr geöffnet sind. Ein Argument für die Überregulierung ist das jedoch mitnichten. Shopping hat auch eine Menge mit Lebensqualität zu tun. Wer zum Beispiel bis in den Abend arbeitet, der mag nicht auf den letzten Drücker in einen Laden hetzen. Kein Bundesland wäre übrigens gezwungen, den gültigen Ladenschluss über Bord zu werfen. Es wird immer um maßgeschneiderte Lösungen in ausgewählten Gebieten gehen. Ideologische Grabenkämpfe sind da völlig fehl am Platz.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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