Lausitzer Rundschau: Gerhard Schröder besucht Weißwasser
Bescheidene Hoffnung
Cottbus (ots)
Es ist schon erstaunlich, wie ruhig und freundlich die Einwohner von Weißwasser gestern Bundeskanzler Gerhard Schröder in ihrer Stadt empfingen. Dabei hätten sie allen Grund zu schimpfen. Mit bisher 40 Prozent Abwanderung und derzeit 26 Prozent Arbeitslosigkeit scheint die Glasmacherstadt abgehängt vom bisherigen Aufschwung in Sachsen. Auch hier ist für viele mit der Einführung des Arbeitslosengeldes II die finanzielle Not noch größer geworden. Trotzdem blieben Proteste aus. Vielleicht ist die Resignation zu groß, um sich lautstark öffentlich zu Wort zu melden. Vielleicht sind die Einwohner von Weißwasser aber auch einfach nur froh, dass sie für einen Tag mal über die Lausitz hinaus wichtig sind, dass reihenweise Fernsehteams in die Stadt kommen und Bilder aus diesem fast vergessenen Winkel abends über die Bildschirme flimmern lassen. Weißwasser war wie andere Städte in der Lausitz zu DDR-Zeiten Zuzugsgebiet, der Arbeit wegen. Jetzt ist ein Großteil der Arbeitsplätze weg und mit ihr viele Zugezogene. Die meisten Menschen, die jetzt noch hier leben, hängen mit dem Herzen an ihrer Stadt und sind trotz aller Probleme stolz auf sie. Ihre Hoffnungen sind bescheiden. Bleibt zu hoffen, dass sich der Bundeskanzler noch lange an Weißwasser erinnert. Die Stadt kann es dringend brauchen und hat es verdient.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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