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Lausitzer Rundschau: Zu Eta/Waffenruhe: Friedenshoffnung

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Eta/Waffenruhe:
Die Ankündigung der Eta, den Bombenkrieg gegen Spanien 
einzustellen, lässt wieder einmal Friedenshoffnungen aufkeimen. Auch 
wenn die Chancen auf ein Ende des seit Jahrzehnten schwelenden 
Baskenkonfliktes eher begrenzt sind. Denn die Eta will zwar auf den 
Terror verzichten, aber nicht auf die baskische Unabhängigkeit, für 
die sie kämpft. Allein deshalb sind weitere Spannungen programmiert. 
Ein erneuter Bruch der Feuerpause ist nicht ausgeschlossen.
Diese bittere Erfahrung mussten die Spanier bereits Ende 1999 machen,
als die Eta eine ebenfalls "unbegrenzt" ausgerufenen Waffenruhe brach
und ihre blutige Terrorkampagne "zur Verteidigung des Baskenlandes" 
wieder aufnahm, weil sie während der 439-tägigen Feuerpause auf 
politischem Weg der Abspaltung der Baskenregion nicht näher gekommen 
war.
 Die Situation ist heute ähnlich. Nur mit dem kleinen, aber 
vielleicht doch wichtigen Unterschied, dass seit zwei Jahren in 
Spanien der reformfreudige Sozialdemokrat Jose Luis Zapatero regiert.
Der lehnt die Unabhängigkeit des Baskenlandes zwar genauso ab wie 
sein konservativer Vorgänger Jose Maria Aznar. Doch scheint Zapatero 
zumindest bereit zu sein, den Basken weitere Selbstverwaltungsrechte 
zuzugestehen.
Die letzte aktive westeuropäische Terrororganisation hat freilich 
noch einen weiteren Grund, eine Pause einzulegen: Die Bande gilt als 
stark geschwächt. Die spanischen und französischen 
Sicherheitsbehörden waren in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich 
im Kampf gegen die Eta. Weit mehr als hundert Terroristen wurden 
verhaftet. Die Führung mehrfach zerschlagen. Große Mengen Waffen und 
Sprengstoff beschlagnahmt.
Die Eta-Geschichte lehrt in der Tat, dass die Organisation geheime 
Friedensgespräche, die es übrigens mit allen demokratischen 
Regierungen Spaniens gab, gerne dann suchte, wenn sie mit dem Rücken 
an der Wand stand. Vielleicht hat die Eta aber auch begriffen, dass 
sie vor einer Chance steht. Auch weil sie im Falle einer 
Selbstauflösung mit dem spanischen Regierungschef Zapatero einen 
erstaunlich gesprächsbereiten Staatsmann gegenüber hätte. Zapatero, 
dessen Popularität sich seit einigen Monaten im Sinkflug befindet, 
könnte ein tatsächliches Ende der Gewalt derweil bei den Wählern neue
Unterstützung verschaffen.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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