Lausitzer Rundschau: Vattenfall plant neuen Tagebau in der Lausitz Klares Signal
Cottbus (ots)
Es kam nicht ganz überraschend. Dass Vattenfall nach dem Ende des Tagebaus Welzow-Süd in dem Gebiet weiter Kohle fördern will, war als Option bekannt. Jetzt hat sich das Unternehmen festgelegt. Bis 2050 sollen die Bagger weiter um Welzow herum schürfen. Wenn dieser Plan genehmigt wird, bedeutet das für weitere 20 Jahre Arbeits- und Ausbildungsplätze bei Vattenfall selbst und bei Zuliefererfirmen. Der Konzern gibt damit ein klares Signal und legt sich langfristiger fest, als das Land Brandenburg mit seinem Energiekonzept. Das reicht vorerst nur bis 2010. Im Potsdamer Wirtschaftsministerium geht man jedoch auch davon aus, dass die Bedeutung der Braunkohleverstromung in der Lausitz bis 2050 unangefochten bestehen bleibt. Erneuerbare Energien, die bisher fünfeinhalb Prozent der Stromerzeugung in Brandenburg ausmachen, sollen daneben weiter gefördert werden. Manchem Lausitzer wird das nicht genug sein. Und ein neues Tagebaufeld wird so wie jede bisherige Lausitzer Grube Landschaft und Wohnhäuser schlucken. Der Streit darüber, ob die Umsiedlung von mehr als eintausend Lausitzern in etwa zwanzig Jahren noch gerechtfertigt ist, wird vermutlich heftig werden. Und auch Debatten über eine notwendige Kohlendioxidminderung und Klimaveränderungen nehmen zu. Die Ankündigung von Vattenfall, die Genehmigung der neuen Grube zu beantragen, wird deshalb sehr unterschiedlich aufgenommen werden. Für die Einen als klares Signal für ein gewisses Maß an langfristiger wirtschaftlicher Stabilität in der Region. Für Andere als Vernichtung ihrer vertrauten Heimat und verhinderter Strukturwandel. Auch die Landesregierung wird sich entscheiden müssen, wie sie es langfristig hält mit Kohleverstromung und Umsiedlung. Vattenfall hat sich festgelegt. Die Diskussion kann beginnen.
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