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Lausitzer Rundschau: Stoiber-Kritikerin Pauli fordert Basisbefragung Ohne Chance

Cottbus (ots)

Mit der Forderung der Fürther CSU-Landrätin
Gabriele Pauli nach einer Befragung der Parteimitglieder zum 
Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2008 will sich das 
CSU-Präsidium am kommenden Montag beschäftigen. Damit ist 
CSU-Parteichef Edmund Stoiber erstmals in der Auseinandersetzung mit 
der aufmüpfigen Landrätin in die Offensive gegangen. Das sieht mutig 
aus, ist es aber nicht. Denn außer einem gemeinschaftlichen 
Abwatschen von Gabriele Pauli ist vom CSU-Präsidium nichts zu 
erwarten.
Wenn es ein CSU-Gremium gibt, in dem Gabriele Pauli mit ihrer Kritik 
am System Stoiber garantiert nicht das geringste Gehör findet, dann 
ist es das CSU-Präsidium. Der engste, knapp 20 Personen umfassende 
Führungszirkel der Partei hat sich längst auf Stoiber als Kandidaten 
für 2008 festgelegt. Mehr als die Hälfte der Präsidiumsmitglieder hat
sich im Laufe der vergangenen zwei Wochen bereits öffentlich gegen 
Paulis Verlangen nach einer Mitgliederbefragung ausgesprochen und der
Rest dürfte kaum anderer Ansicht sein.
Stoiber-Kritikerin Pauli gehört zwar dem CSU-Parteivorstand, nicht 
aber dem Präsidium an. Deshalb wird am kommenden Montag in 
Abwesenheit der Rebellin über deren Wünsche beraten. Es sieht auch 
nicht so aus, als ob die Landrätin zur Präsidiumssitzung eingeladen 
wird, was durchaus möglich wäre. "Frau Pauli gehört dem Präsidium 
nicht an", hieß es lapidar aus der Münchener CSU-Landesleitung.
Das gilt im Übrigen auch für die CSU-Landesgruppe, die sich wenige 
Stunden nach der Präsidiumssitzung zu ihrer traditionellen 
Winterklausur in Kreuth trifft. Der Vorsitzende der 
CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Ramsauer hat bereits wiederholt 
deutlich gemacht, dass er keinen Anlass sieht, in Kreuth mit Gabriele
Pauli zu diskutieren.
Nein, das einzige CSU-Gremium, bei dem die Fürther Stoiber-Kritikerin
wenigstens einen Minderheiten-Achtungserfolg erzielen könnte, ist der
große Parteitag, auf dem auch die Parteibasis zu Wort kommen kann. 
Doch ein solcher Parteitag findet in diesem Jahr in Stoibers 
Christlich-Sozialer Union nicht statt.

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