Lausitzer Rundschau: CSU-Chef Stoiber kämpft um seine Ämter Wie lange noch?
Cottbus (ots)
Wie soll die CSU nach diesen Querelen wieder einig und stolz werden? Wie soll sie diese Wunden heilen? Den Fall Gabriele Pauli mag man vielleicht vergessen machen. Aber wer will und wird die Intrige gegen Horst Seehofer noch übertünchen können, dessen Privatleben nun in die Boulevardblätter gezerrt wird? Diese neue Sauerei findet schon mitten in der Spitze der Partei statt. Wer wird die anonymen Königsmörder ignorieren können, die sich täglich gegen Stoiber zitieren lassen, und wer jene Diadochen der zweiten Reihe, die den Dolch allzu öffentlich in ihrem Gewand verstecken, während sie aus Angst oder Taktik noch Loyalität heucheln? Was nun stattfinden soll, ist der aussichtslose Versuch, die Zeit als Verbündeten zu gewinnen, so als könne sich alles, was gewesen ist, mit jeder Stunde mehr in Luft auflösen. Dazu aber ist viel zu viel passiert. Stoiber kämpft: Für seine Ziele, für Bayern, für die CSU, sagt er. Noch jetzt verbindet er sein politisches und persönliches Schicksal mit dem seiner Partei und seines Landes. Welch eine Hybris. Die CSU ist mehr als nur eine Partei, sie ist nach 60 Regierungsjahren auch ein Machtsystem im Freistaat. Dieses System ist größer als eine Person an seiner Spitze und es wird, sofern es sich gefährdet sieht, dieser Person klar machen, dass es am Ende auch wichtiger ist.
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