Mitteldeutsche Zeitung: zum Fall Marco W.
Halle (ots)
Die Entscheidung der türkischen Richter ist wohl weniger eine juristische Notwendigkeit als eher ein humanitäres Zeichen. Und als solche sollte sie auch gewertet werden. Denn die Behauptung sei gewagt: Marco hätte vielleicht schon viel früher wieder auf freiem Fuß sein können, hätten sich Politiker nicht immer wieder in mitunter fragwürdiger Weise für ihn verwendet. Dem Jungen hat dies eher geschadet, denn Maßregelungen aus dem Ausland für die eigene Justiz lässt sich wohl kaum ein Staat der Welt gefallen. Nun erreicht das Verfahren wieder das Stadium der unvoreingenommenen Beweisaufnahme - nicht nur im Interesse von Marco. Denn auch die deutsch-türkischen Beziehungen haben in dieser Angelegenheit gelitten. Zum Schaden aller.
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