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Mitteldeutsche Zeitung: Bundesgewerkschaft der Strafvollzugsbeamten lehnt Gesetzesverschärfung ab

Halle (ots)

Der Bundesvorsitzende der Strafvollzugsgewerkschaft
BSBD, Anton Bachl, hat eine Versachlichung der Debatte um das 
Jugendstrafrecht angemahnt. "Die Ursachen von Gewalt müssen dauerhaft
und nachhaltig beseitigt werden", sagte der Experte der in Halle 
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Der 
Strafvollzug sei kein Reparaturbetrieb für die Gesellschaft. Gerade 
bei Jugendstrafen, so Bachl, komme es darauf, dass die pädagogische 
Wirkung im Vordergrund steht und. Nötig sei statt einer Verschärfung 
des Jugendstrafrechts ein Mix aus schneller Ahndung bei paralleler 
Entwicklung sozialer Angebote.
Mehr als die Hälfte der in den Gefängnissen einsitzenden 
Jugendlichen seien Gewalttäter, so Bachl weiter. Die Rückfallquote 
sei außergewöhnlich hoch, oft säßen Straftäter aus mehr als 40 
Nationen in einem Haus ein. Deshalb fordert Bachl, dass "nicht nur 
bei spektakulären Gewalttaten" durch die Politik schnell reagiert 
werde. Vielmehr sei es nötig, dass das vielfach an den Grenzen seiner
Belastbarkeit angelangte Personal aufgestockt werde. Denn auch das 
gehört laut Bachl zur Realität: "Deutschlandweit kommen 2,1 Gefangene
auf einen Bediensteten - nach meiner Schätzung fehlen damit 
bundesweit rund 3000 Beschäftigte, um einen entsprechenden Standard 
zu gewährleisten."

Pressekontakt:

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Tel.: 0345 565 4300

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