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Mitteldeutsche Zeitung: zu Kaukasus

Halle (ots)

Der rhetorische Rückgriff auf den Kalten Krieg hat
auch etwas mit der Sehnsucht nach klaren Feindbildern zu tun. Bis zum
Jahr 1989 wusste man genau, wo der Gegner stand. Und zugleich war die
Androhung gegenseitiger Vernichtung durch Nuklearwaffen zumindest für
Europa der Beginn einer langen Friedensperiode, die in der Geschichte
ihres gleichen sucht. Ernst zunehmende andere Feinde gab es nicht. 
Heute ist die Lage unübersichtlicher. Die asymmetrische Bedrohung und
islamistischer Terror schaffen ein viel diffuseres Gefühl von 
Unsicherheit für jeden einzelnen. Tatsächlich gibt sich Russland 
gegenüber seinen Nachbarn heute wieder ähnlich dominant wie die 
UdSSR. Eine demokratische und zivile Weiterentwicklung des Landes ist
nicht zu erkennen.  Aber anders als während des Kalten Krieges ist 
Russland eben nicht mehr nur Gegner, sondern zwangsläufig auch 
Partner.

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Tel.: 0345 565 4300

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  • 13.08.2008 – 19:40

    Mitteldeutsche Zeitung: zu Kaukasus

    Halle (ots) - Russland agiert aus einer Position der Stärke heraus. Das Land fühlt sich als Sieger. Es hat keinen Zweifel daran gelassen: Wenn es um sein ureigenes Interessensgebiet geht, wird hart reagiert. Saakaschwili hat dem Kreml dafür eine Steilvorlage geliefert. Die Nato-Mitgliedschaft seines Landes ist damit in weite Ferne gerückt. Das Bündnis kann sich in solche Konflikte nicht hineinziehen lassen. ...