Mitteldeutsche Zeitung: zur SPD
Halle (ots)
Das Plädoyer, die politische Mitte nicht Preis zu geben, sie vielmehr mit Argumenten, mit sozialdemokratischen Zielen zu gewinnen, lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Zugleich hat Steinmeier die allgegenwärtige Forderung nach "Zuspitzung" intelligent umgesetzt. Anstatt ungestüm auf alle und jedes außerhalb der Sozialdemokratie dreinzuschlagen, hat er die Leistungen seiner Partei in den vergangenen elf Jahren Regierungsarbeit herausgestellt, ohne Wenn und Aber, mit Agenda und Hartz IV. Die Wende ist für die SPD damit nicht garantiert. Dass die Wahl noch gewonnen werden kann, glaubt Steinmeier vielleicht selbst kaum mehr. Ohne seinen Vorstoß, den Kampf um die politische Mitte aufzunehmen, wäre auch die letzte Chance aber ganz sicher dahin gewesen. Die Niederlage war gut für die Partei. Ob sie rechtzeitig kam, wird man am 27. September wissen.
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