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Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehr Wehrbeauftragter Robbe lobt das Engagement Ostdeutscher in den Streitkräften

Halle (ots)

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe
(SPD), hat angesichts des Gelöbnisses vor dem Reichstag am 
Montagabend auf die besondere Bedeutung der Ostdeutschen für die 
Bundeswehr hingewiesen. "Wenn ich in die Einsatzgebiete fahre, 
herrscht dort oft der sächsische Dialekt vor", sagte er der in Halle 
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Die Zahlen
belegen das eindrucksvoll. Die Soldatinnen und Soldaten aus den neuen
Bundesländern sind auch in den Einsätzen überproportional vertreten 
und somit überproportional belastet." Allerdings seien sie kein 
"Kanonenfutter", betonte Robbe. "Allein die These ist verwerflich." 
Sie seien nur "oftmals etwas flexibler und weniger anspruchsvoll. Sie
lassen sich eher ein auf Versetzungen und andere ,unbequeme' Dinge, 
weil sie in der Bundeswehr oft die einzige Möglichkeit sehen, eine 
sichere berufliche Zukunft zu haben. Zudem ist auch der 
Auslandsverwendungszuschlag für viele Soldatinnen und Soldaten 
attraktiv. Mit Blick auf die Kameradschaft macht es kaum einen 
Unterschied, woher ein Soldat kommt. Das wird oft erst dann deutlich,
wenn ein Soldat fällt." Der Wehrbeauftragte erklärte weiter: "Eine 
ganz andere Frage ist, wie der Soldat in der Bevölkerung anerkannt 
wird. Da herrscht nicht nur, aber eben auch in den neuen 
Bundesländern eine stark ablehnende Haltung gegenüber den 
Auslandseinsätzen. Diese steht in krassem Widerspruch zum Engagement 
der ostdeutschen Soldaten."
Aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im 
Verteidigungsministerium, Thomas Kossendey (CDU), an den grünen 
Bundestagsabgeordneten Peter Hettlich geht hervor, dass die 
Ostdeutschen in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr stark 
überproportional vertreten sind. Während der Anteil der Ostdeutschen 
an der Gesamtbevölkerung knapp 20 Prozent beträgt, stellen die 
ostdeutschen Soldaten in den aktuellen Auslandseinsätzen der 
Bundeswehr 49,1 Prozent. In den Mannschaften liegt die Quote mit 62,4
Prozent sogar noch deutlich darüber. Von den 35 Bundeswehr-Soldaten, 
die seit 2001 in Afghanistan ihr Leben ließen, waren nach Angaben des
Verteidigungsministeriums wiederum 13 Ostdeutsche - also mehr als ein
Drittel. Dies teilte ein Ministeriumssprecher der "Mitteldeutschen 
Zeitung" mit.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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