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Mitteldeutsche Zeitung: Deutsches Institut für Menschenrechte Vaatz: Ostdeutsche bei Ausschreibung des Direktorenpostens benachteiligt

Halle (ots)

Die Ausschreibung des Direktorenpostens des
Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin benachteiligt nach 
Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, einseitig Ostdeutsche. "Der
Ausschreibungstext lässt den Schluss zu, dass das Kuratorium auf dem 
Direktorenposten eine Persönlichkeit mit ostdeutscher Biografie 
geradezu verhindern möchte", sagte er der in Halle erscheinenden 
"Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Denn die 
Bewerbungskriterien ,profunde Kenntnisse im Völker-, Verfassungs- und
Europarecht' kombiniert mit der Voraussetzung ,Leitungserfahrung' 
erfüllt kein Ostdeutscher, sofern er noch bis zum Ende der DDR-Zeit 
seine Ausbildung beendet hat." Die Benachteiligung treffe besonders 
ehemalige Bürgerrechtler, die in ihrem Fortkommen vom Staat behindert
worden seien. "Meine Generation der 45- bis 55-jährigen Ostdeutschen 
ist aufgrund formaler Voraussetzungen ausgeschlossen, an wesentlichen
Stellen mitzuwirken", betonte Vaatz, der in der DDR selbst aus 
politischen Gründen inhaftiert war. Dies falle aktuell umso mehr ins 
Gewicht, als sich das seit 2001 existierende Institut nach eigener 
Auskunft Organisationen verbunden weiß, die "das Andenken auch an die
Opfer der SED-Diktatur öffentlich pflegen" wollen.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bürgerrechtler Stephan
Hilsberg erklärte, auf nachgeordneten Stellen des Bundes hätten "nur 
wenige Ostdeutsche Platz genommen". Eine Ausnahme sei der Präsident 
der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger.
Das 20 Mitarbeiter zählende Institut wird von der Bundesregierung 
mit zuletzt 1,5 Millionen Euro jährlich finanziert und kümmert sich 
schwerpunktmäßig um die Lage der Menschenrechte in Deutschland. In 
der heutigen Sitzung des Kuratoriums wird vermutlich die Entscheidung
über den neuen Direktor getroffen. Amtsinhaber Heiner Bielefeldt wird
Professor in Erlangen.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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