Mitteldeutsche Zeitung: Verband fordert Gebühr für zerstörtes Haus/Bescheid an Ex-Nachterstedter verschickt
Halle (ots)
Aschersleben. Der Abfallbetrieb des Salzlandkreises hat einen Gebührenbescheid für ein Grundstück verschickt, das seit dem verheerenden Erdrutsch von Nachterstedt (Salzlandkreis) im Juli 2009 nicht mehr existiert. Die Forderung von 87,60 Euro ging an ein Ehepaar, das im Sommer vorigen Jahres sein gesamtes Hab und Gut verlor, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe).
Das Haus des Ehepaares Schirrmeister auf dem Grundstück Am Ring 4 war bei dem Erdrutsch mit in die Tiefe gerissen worden. Dass die Schirrmeisters im Gegensatz zu drei ihrer einstigen Nachbarn am Leben sind, haben sie nur dem Umstand zu verdanken, im Juli 2009 einige Tage im Urlaub gewesen zu sein. Jetzt holt sie das Trauma wieder ein. Ende Januar erhielten sie den Gebührenbescheid für das nicht mehr vorhandene Grundstück Am Ring 4. Für die Familie ist "das ein makaberer Scherz, den man nicht einfach einem Computer anlasten kann", so Ekkehard Schirrmeister. "Aus unserer Sicht erscheint das gedankenlos und bürgerunfreundlich."
Dem Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, Hartmut Ulbrich, ist die ganze Sache peinlich. "Das ist ein Fehler, der nicht passieren darf", sagte er der Mitteldeutschen Zeitung. Nun soll der Fehler sofort und unbürokratisch korrigiert werden. "Natürlich braucht Familie Schirrmeister die Abfallgebühren nicht zu bezahlen", so Ulbrich.
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