Mitteldeutsche Zeitung: Verteidigung Bundeswehrverband: Reform muss Streitkräfte auch attraktiver machen
Halle (ots)
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, hat gefordert, die geplante Reform der Bundeswehr mit einem Attraktivitätsprogramm von einer Milliarde Euro für die Soldaten zu verknüpfen. "Wenn versäumt wird, in die Menschen bei den Streitkräften zu investieren, wird die Reform scheitern", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). Nötig seien bessere Bedingungen für Pendler. "Dieser gesellschaftlichen Entwicklung ist in den Streitkräften bisher nicht genügend Rechnung getragen worden. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Dienst ist zentral." Kirsch fügte hinzu: "Dieses Attraktivitätsprogramm hat ein Preisschild. Es ist mit Sicherheit eine Milliarde Euro wert." Die sicherheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Elke Hoff, mahnte in der "Mitteldeutschen Zeitung": "Die Bundeswehr muss schnell, flexibel und beweglich sein - und vor allem professioneller als jetzt. Da wird man es sich nicht mehr leisten können, ein Drittel der Zeit- und Berufssoldaten zu binden, um Wehrpflichtige auszubilden und zu beschäftigen. Deshalb ist es zu kurz gesprungen, dass jetzt alle auf Guttenberg rumhacken." Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte die Aussetzung der Wehrpflicht ins Spiel gebracht. Hoff erklärte weiter: "Wir müssen auf internationale Einsätze vorbereitet sein und uns in den nächsten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten mit asymmetrischen Bedrohungen herumschlagen - mit Terrornetzwerken, einzelnen Verrückten und organisierter Kriminalität. Die Bundeswehr muss deshalb für einen längeren Zeitraum zukunftsfähig werden und endlich zur Ruhe kommen." Die Reform müsse "für die nächsten 20 bis 30 Jahre halten".
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