Mitteldeutsche Zeitung: zu Linke
Halle (ots)
Man kann es nicht anders sagen: Der Ruf des 63-jährigen Gregor Gysi nach dem 67-jährigen Oskar Lafontaine stellt der Linkspartei ein Armutszeugnis aus. Dies gilt für das Verfahren. Kann der Saarländer, dem nach überstandener Krankheit offenbar langweilig geworden ist, nicht selbst sagen, was er will? Muss da sein Männerfreund verschwiemelt auf "Notsituationen" verweisen? Die Kritik gilt allerdings auch in der Sache. Aktuell herrscht in der Linken das Motto: Wir führen jetzt keine Personaldebatte, sondern halten im Vorfeld der Wahlen von Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin den Ball flach und widmen uns im Oktober dem Grundsatzprogramm. Während der Rest der Partei die inoffizielle Vereinbarung leidlich befolgt, signalisiert Gysi, was er von den Parteichefs Gesine Lötzsch und Klaus Ernst hält: nämlich nichts.
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