Mitteldeutsche Zeitung: Anschläge von Norwegen Zentralrat der Muslime hält Massaker für eine Folge wachsender Islamfeindlichkeit in Europa
Halle (ots)
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hält das Massaker in Norwegen für eine Folge der wachsenden Islamfeindlichkeit in Europa. "Im Windschatten des religiösen Extremismus gedeiht der Rechtsextremismus", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Und der kommt nicht aus dem luftleeren Raum, sondern im Kontext der Angst vor dem Islam, den diese Kräfte seit Jahren schüren." Mazyek fügte hinzu: ",Kampf gegen die Islamisierung Europas' ist der Schlachtruf, den alle gemeinsam haben - manche im Kampf nur mit den Wörtern, manche mit Terror und Bomben. Wenn man den rechten Gesinnungstätern auf den Leim geht, in dem man glaubt, man würde sie mit einer gewissen Polemik wieder einfangen und emotional binden können, dann ist das ein Trugschluss." Der aktuelle Diskurs im Bereich Integration und Islam sei "jedenfalls nicht gesund, sondern sehr, sehr gefährlich, und ich meine damit nicht die konstruktive Muslimkritik, sondern die mittlerweile militante Islamkritik, die hinter den hehren Zielen von Demokratie und Freiheit ihren aggressiven Rassismus zu vertuschen versucht. Der Terrorist und Mörder von Oslo und Utøya ist ein Prototyp davon." Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung" unterdessen, man könne Anders Behring Breivik "nicht als christlichen Fundamentalisten bezeichnen. Seine Tat hat mit dem Christentum nichts zu tun."
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