Mitteldeutsche Zeitung: zu Lärm und Public Viewing
Halle (ots)
Handlungsbedarf ist wirklich gegeben, denn sollte es die deutsche Mannschaft ins Achtelfinale schaffen, wird dieser Spaß wohl erst um 22 Uhr beginnen. Ab dieser Stunde darf man in Deutschland jedoch keinen Lärm mehr machen, weil das Land zur Nachtruhe übergeht. Also ist es dann auch nicht erlaubt, in Rudeln vor großen Leinwänden zu hocken und in Jubel auszubrechen. Immer vorausgesetzt, dass ein Grund dafür vorliegt aus deutscher Sicht. Doch auch Enttäuschung geht nicht geräuschlos ab, zumal bei Anlässen dieser Art gern das eine oder andere Bierchen konsumiert wird. Nun hat die Große Koalition in Berlin beschlossen: Fußball ist von solch staatstragender Wichtigkeit, dass den Kommunen frei gestellt wird, die geltenden Ruheregeln für die Zeit der WM in Brasilien zu verändern. Eine weise Entscheidung. Und sei sie nur getroffen worden, weil Mutti Merkel bekanntlich selber gerne jubelt.
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