Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Innenpolitik Mehrere Interessenten - AfD nominiert aber noch keinen neuen Vizepräsidenten
Halle (ots)
Nachdem der AfD-Abgeordnete Daniel Rausch in der vergangenen Woche überraschend sein Amt als Landtags-Vizepräsident in Sachsen-Anhalt niedergelegt hatte, hat die Fraktion keine Eile mit der Neubesetzung des Postens. "Wir müssen erst zur nächsten Landtagssitzung einen Vorschlag einreichen", sagte der parlamentarische Geschäftsführer Daniel Roi der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). Das Parlament tagt erst wieder nach der Sommerpause Anfang September. Zwar wollen sich am Dienstag der Fraktionsvorstand und die Fraktion in ihren turnusmäßigen Sitzungen mit der Nominierung eines neuen Kandidaten befassen; weil es keinen Zeitdruck gibt, ist laut Roi aber nicht damit zu rechnen, dass bereits eine Entscheidung fällt. Namen nannte Roi nicht. Es gebe in der Fraktion "mehrere, die sich das vorstellen können, aber es gibt noch keine Richtung". Der Fraktionsvorstand werde keine Vorauswahl treffen. Der Vizepräsident muss auf Vorschlag der Fraktion vom Landtag gewählt werden. Fristen für die Nominierung gibt es nicht. Rausch hatte am Donnerstag voriger Woche hingeworfen, nach nur 51 Tagen im Amt; offiziell aus persönlichen Gründen, aber wohl auch, weil er überfordert war. Die Leitung seiner ersten Landtagssitzung am Mittwoch war ihm entglitten, er wirkte fahrig und nervös, verhaspelte sich. Rausch sorgt sich um seinen Sohn und Landtagskollegen Tobias, der nach Angaben der Partei erkrankt ist. "Seine Unsicherheit und die Geschichte mit seinem Sohn, das war am Ende wohl alles zu viel für ihn", sagte Roi. Rausch war bundesweit der erste Politiker der AfD, der das Amt eines Landtags-Vizepräsidenten bekleidete.
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