Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Bewerbermangel bei Wachpolizei in Sachsen-Anhalt
Halle (ots)
Ein Jahr nach Einführung der Wachpolizei in Sachsen-Anhalt ziehen Innenpolitiker und Gewerkschaften eine durchwachsene Bilanz. Bereits jetzt fehlen Bewerber, um die anvisierten 100 Wachpolizei-Stellen bis September zu besetzen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe). Vor einem Jahr waren zunächst 20 Stellen besetzt worden, bei einer zweiten Runde im März fanden sich nur 35 geeignete Bewerber für 40 vakanten Posten. Weitere 40 Wachpolizisten sollen im September eingestellt werden. Doch wie bei der regulären Polizei zeichne sich ein Bewerberengpass ab, so SPD-Innenexperte Rüdiger Erben. "Wenn wir schon Schwierigkeiten haben, dieses Jahr 700 reguläre Polizeianwärter zu finden, gibt es nicht mehr viele Motive, sich als Wachpolizist zu bewerben", sagte er der Zeitung.
Die Wachpolizisten sollen die regulären Einsatzkräfte bis 2019 bei der Verkehrsüberwachung entlasten und Schwerlasttransporte begleiten. Sie bekommen eine dreimonatige Ausbildung, die Einstellungsvoraussetzungen sind gelockert. So entfällt etwa der Sporttest. Zeitgleich will die Landesregierung die reguläre Polizei aufstocken: Bis 2021 soll es 6 400 statt aktuell rund 5 900 Polizisten geben. Wachpolizisten sollen später in den mittleren Dienst wechseln können, wenn sie die Qualifikation nachweisen.
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