Mitteldeutsche Zeitung: MZ-Kommentar zu den Grünen
Halle (ots)
Der Appeal von Aufbruch ist keine Garantie dafür, dass es so weiter geht - oder gar dafür, dass die Grünen die taumelnde SPD wie erhofft als kleine Volkspartei ablösen werden. Insbesondere der Bundeshoffnungsträger Habeck steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Seit der 48-Jährige 2002 in die Partei eintrat, ist ihm alles zugefallen: der Vorsitz in Schleswig-Holstein, das Amt des Fraktionschefs, die Ministerkarriere. Im Vorfeld der Entscheidung über den Parteivorsitz auf Bundesebene haben andere Interessenten ihre Ambitionen zurückgestellt, als Habeck sich erklärt hatte. Dieses Übermaß an Erfolg ist nicht immer gut. An manchen Tagen scheint er abzuheben. Das Begehren nach einer Satzungsänderung war ein Beispiel dafür. Niemand sonst hätte sie gekriegt. Die Eingangsbemerkung, er wolle "Pi mal Daumen" noch ein Jahr im Amt bleiben, war reichlich leger. Selbst in Hannover hat sich Habeck nicht die Mühe gemacht, zu begründen, warum er sie eigentlich braucht.
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