Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik - Gegen den Tarifdschungel: Verkehrsminister will einheitliches ÖPNV-Ticket für Sachsen-Anhalt
Halle (ots)
Sachsen-Anhalt will das Pendeln mit Bus und und Bahn erleichtern und so den öffentlichen Nahverkehr stärken. Fahrgäste sollen künftig nur noch eine Fahrkarte kaufen müssen, egal welche Strecke sie innerhalb des Landes zurücklegen und welche Verkehrsmittel sie dabei nutzen. Möglich machen soll es das sogenannte e-Ticketing, ein elektronischer Fahrschein, den man per App kaufen können soll. Darüber berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabendausgabe) mit Verweis auf das Landesverkehrsministerium. Derzeit gibt es in Sachsen-Anhalt zwei Verkehrsverbünde, den Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) im Großraum Halle/ Leipzig und den Magdeburger Marego-Verbund. Sie haben eigene Tarifsysteme für Busse und Bahnen. Sechs Landkreise und die Stadt Dessau-Roßlau gehören noch keinem Verbund an, sie haben wiederum unterschiedliche Tarifmodelle, genau wie die Deutsche Bahn. Kurz: Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr durchs Land reisen will, begibt sich in den Tarifdschungel. Der elektronische Fahrschein soll das ändern, nach dem Motto: ein Land, ein Ticket. In einer ersten Ausbaustufe wolle das Land bis 2020 die beiden Verbünde und die Bahn zusammenführen, sagte Peter Panitz, Prokurist der Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa, der Zeitung. In der Praxis bedeutet das: Wer zwischen Halle und Magdeburg mit dem Zug pendelt und für seine Strecke in den Städten noch Bus oder Straßenbahn nutzt, braucht dafür künftig nur noch ein Ticket, statt bisher drei. In einer zweiten Stufe sollen die Kreise integriert werden, die noch keinem Verbund angehören. Ähnliche Modelle gibt es bereits in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Für die Buchung will das Land auf bestehende Systeme zurückgreifen, etwa die App "easy go" des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes oder den "Navigator" der Bahn, die beide von zahlreichen Pendlern genutzt werden. "Wir wollen auf dem aufbauen, was da ist", sagte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) dem Blatt.
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