Mitteldeutsche Zeitung zu 9/11
Halle/MZ (ots)
20 Jahre nach 9/11 stecken USA und Nato tiefer in der Krise als je zuvor. Der Versuch Amerikas, sich als letzte Weltmacht zu beweisen, hat das Gegenteil bewirkt. Das verheißt nichts Gutes: Eine Welt, in der die USA sich mit inneren Zerwürfnissen quälen und China und Russland die Neuordnung der Einflusssphären überlassen, ist schon keine schöne Vorstellung. Aber allein die Einsicht, dass der Siegeszug der Demokratie nicht kriegerisch erreicht wird, hat auch noch keine Ideen für bessere Wege zu diesem Ziel hervorgebracht. So ist die schlimmste Folge der Anschläge, dass sie den Westen ablenkten. Sei es friedliche Bündnispolitik, der Einsatz gegen Armut oder der Klimaschutz: Alles wurde verschoben, vergessen, vernachlässigt.
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