Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Sachsen-Anhalt/Innenpolitik/Migration
Sachsen-Anhalt nimmt so viele Flüchtlinge auf wie im Jahr 2015

Halle (ots)

Halle. Sachsen-Anhalt hat im laufenden Jahr so viele Flüchtlinge aufgenommen wie im Krisenjahr 2015. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe) mit Verweis auf Zahlen des Landesinnenministeriums. Registrierte Sachsen-Anhalt im Jahr 2022 rund 29.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und zudem 5.100 Asylbewerber aus weiteren Staaten wie Syrien, Afghanistan, der Türkei und Georgien.

Auch im Jahr 2015 hatte Sachsen-Anhalt 34.000 Migranten aufgenommen. Der Unterschied zur aktuellen Lage: Ukrainer müssen kein Asylverfahren durchlaufen, ein Großteil fand Unterkunft auf private Initiative. Kritisch betrachtet Sachsen-Anhalts Innenministerium indes die Entwicklung der wachsenden Asylzahlen: "Vorausschauende Planungen zur Aufnahme von Asylsuchenden sind erschwert, da der Bund keine verlässlichen Zugangsprognosen bereitstellt", erklärte das Ministerium auf MZ-Anfrage. Dabei sei die Aufnahmesituation im Land bereits kompliziert, neben der Zentralen Aufnahmestelle im Harz wurden bereits weitere Unterkünfte eingerichtet.

Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte dem Blatt: "Mit Blick auf die auch in Sachsen-Anhalt sehr angespannte Aufnahmesituation in den Kommunen erwarte ich vom Bund deutlich mehr Aktivitäten auf europäischer Ebene und gegenüber einzelnen EU-Mitgliedstaaten." Sie betonte: "Es bedarf eines klaren Signals, dass die irreguläre Sekundärmigration nicht weiter hingenommen wird." Gemeint ist die unerlaubte Weiterreise von Asylbewerbern, die bereits in EU-Grenzstaaten wie Italien oder Griechenland registriert sind. Zieschang kritisierte zudem, dass anschließende Rückreisen oft unmöglich gemacht würden.

Im Falle Italiens scheiterten Abschiebungen demnach an "aufgebauten bürokratischen Hürden": Schickte Sachsen-Anhalt 2018 noch 111 Asylbewerber zurück nach Italien, waren es im laufenden Jahr vier, so das Innenministerium. EU-interne Abschiebungen nach Griechenland scheiterten indes oft an "unzureichenden Unterbringungs- und Versorgungsstandards für Flüchtlinge". Das betreffe 1.500 Asylbewerber in Sachsen-Anhalt, so das Ministerium.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Schumann

Redakteur Landesbüro Magdeburg

Mitteldeutsche Zeitung

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 09.12.2022 – 17:38

    MZ zu "Zeitenwende"

    Halle (ots) - Bundeskanzler Olaf Scholz, der das Wort in seiner Regierungserklärung vier Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine neu prägte, hat es in einem Namensbeitrag für das US-Journal "Foreign Affairs" vor Kurzem in die englischsprachige Welt getragen. "The Global Zeitenwende" steht dort nun neben anderen deutschen Lehnwörtern wie "Autobahn", "Weltschmerz" und "Blitzkrieg". Die "Zeitenwende" aber ist keine Umkehr. Denn die bipolare Welt von Nato und ...

  • 09.12.2022 – 17:37

    MZ zur Kompetenzen in der Grundschule

    Halle (ots) - Der Bildungsföderalismus in seiner heutigen Ausgestaltung funktioniert nicht. Die Erkenntnis mag bitter für die Länder sein, die ohnehin kaum noch eigene Zuständigkeiten haben, aber es führt kein Weg an ihr vorbei: Der Bund sollte die Regie über Deutschlands Schulen übernehmen. Das Thema Bildungspolitik bekäme schlagartig einen anderen Stellenwert - in der Politik wie in der medialen Öffentlichkeit. ...

  • 08.12.2022 – 18:02

    Mitteldeutsche Zeitung zur Reichsbürger-Razzia

    Halle/MZ (ots) - Die Bundestagsabgeordneten selbst werden Konsequenzen daraus ziehen müssen, dass eine zentrale Figur der Reichsbürger-Verschwörung bis vor einem Jahr in ihren Reihen gesessen hat. In den Reihen der AfD gibt es noch mehr Rechtsextreme. Vor ihnen muss sich das Parlament und das Parlament die Demokratie schützen. Ansonsten ist das Gerede von der wehrhaften Demokratie nur eine Floskel. Dringenden ...