MZ zu Nord Stream
Halle (ots)
Ach, wenn es doch nur eine Serie wäre. Dann könnte man den Fernseher ausstellen und sagen: "Gute Geschichte - bisschen übertrieben vielleicht." In der harten Realität hingegen muss man sich den Folgen des Pipeline-Desasters stellen. Und die sind schwerwiegend. Heute weiß man, dass Russland mit seiner Pipeline-Politik systematisch zwei Ziele verfolgt hat: Zum einen ging es dem Kreml darum, Lieferwege nach Westeuropa unter Umgehung der Landleitungen durch die Ukraine und Polen zu schaffen, um widerspenstigen Osteuropäern den Hahn zudrehen zu können, wenn diese nicht spuren. Zum anderen ging es darum, die EU und vor allem Deutschland abhängiger von russischen Energielieferungen zu machen. Beide Ziele hat Russland erreicht. Ob Moskau den Krieg auch ohne die Ostsee-Pipelines begonnen hätte, bleibt zwar Spekulation. Sicher ist aber, dass der Kreml nicht mit einer derart entschlossenen Reaktion Europas gerechnet hatte.
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