Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Chef der Münchner Sicherheitskonferenz sieht Deutschland "in Situation militärischer Schwäche"

Halle (ots)

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, ist der Ansicht, dass Deutschland zurzeit in "einer Situation militärischer Schwäche" dasteht. Dies sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Einen Grund dafür sieht der ehemalige außen- und sicherheitspolitische Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel im Verhalten Deutschlands nach 2014: "Was wir zum einen nach 2014 falsch gemacht haben, war, dass wir das Versprechen an die Nato, zwei Prozent des Bruttosozialproduktes für Verteidigung auszugeben, nicht umgesetzt haben - bis heute." Zum anderen, so Heusgen, sei die Abhängigkeit von Russland im Energiesektor "im Nachhinein ein Fehler". "Aber 2015 haben wir durch das Minsker Abkommen geglaubt, dass man diesen Konflikt doch auf einem diplomatischen Weg lösen kann", sagte er.

Angesichts des Ukraine-Kriegs und der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende ist es laut Heusgen notwendig, dass Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel künftig erreicht: "Da muss der Druck hoch bleiben, und vor allen Dingen muss der Bundeskanzler darauf bestehen, dass wir zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung ausgeben. Da ist schon der nächste Haushalt, um den jetzt gerungen wird, ein Lackmustest", sagte er der MZ. Auch bei den Waffenlieferungen sieht Heusgen Deutschland weiter in der Pflicht, er spricht sich für die Lieferungen von Kampfflugzeugen an die von Russland angegriffene Ukraine aus: "Waffen, die man im Verbund einsetzen kann, das heißt die Ukraine braucht neben Artillerie auch Panzer und eben auch Kampfflugzeuge."

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 26.04.2023 – 17:53

    Mitteldeutsche Zeitung zu Viessmann

    Halle/MZ (ots) - Nicht, dass es an Habeck und seiner Heizungswende nichts zu kritisieren gäbe. Mit dem Fall Viessmann hat das aber weniger zu tun, als viele glauben machen wollen. Die Firma verkauft nicht, weil die Umstellung auf die Wärmepumpe über ihre Kräfte ginge. Sie verkauft, weil das auch in Deutschland bald ein standardisiertes Massengeschäft sein wird, in dem vor allem Größe und Kostenvorteile zählen. Die ...

  • 26.04.2023 – 17:52

    Mitteldeutsche Zeitung zu Konjunkturaussichten

    Halle/MZ (ots) - Nach dem Ende russischer Gaslieferungen hatten Experten sogar mit einer Rezession gerechnet. Dass es dazu nicht gekommen ist, ist eine Überraschung und ein Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen von Politik, Industrie und Menschen im Land. Die schlechte Nachricht ist, dass die Zeiten üppigen Wachstums wohl nicht allzu bald zurückkehren werden. China macht den westlichen Unternehmen immer offener deren ...

  • 26.04.2023 – 17:50

    Mitteldeutsche Zeitung zu Asyl für Russen

    Halle/MZ (ots) - In den vergangenen Monaten sind die Asylbewerberzahlen aus Russland erheblich gestiegen. Einiges spricht dafür, dass nun tatsächlich ein Teil der russischen Bevölkerung Putins Politik den Rücken kehrt. Die großen Rekrutierungswellen für die tödlichen Kämpfe in der Ukraine dürften hier eine Rolle spielen. Der von Putin erträumte schnelle Sieg ist ausgeblieben und keiner weiß, wie lange der Krieg ...