Mitteldeutsche Zeitung zur Türkei
Halle/MZ (ots)
Erdogan startete vor rund 20 Jahren als Modernisierer. Fabriken, Straßen, Brücken und Flughäfen wurden gebaut, alle ökonomischen Indikatoren wiesen aufwärts.
Nach und nach aber wuchs bei Erdogan das Sultanhafte. Kritiker wurden in Gefängnisse geschickt. Sich selbst ließ Erdogan funkelnde Paläste bauen, einen Dienstsitz in Ankara mit 40.000 Quadratmetern und ein Refugium am Meer in Marmaris, mit 300 Zimmern und Privatstrand.
Inzwischen wirkt Erdogans Bombast nur noch makaber angesichts rapiden sinkenden Realeinkommens. Viele türkische Familien haben Mühe, über die Runden zu kommen. Im April lag die Inflationsrate bei 42 Prozent. Eine Mehrheit im Land spürt die neue Lage: Der einstige Modernisierer steht der Modernisierung im Weg. Recep Tayyip Erdogan hat den Zenit überschritten.
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