Mitteldeutsche Zeitung zu Thüringen
Halle/MZ (ots)
Anders als von manchen befürchtet, sind AfD-Kandidaten nicht in die Landratsämter durchmarschiert. Zwar haben sie es in neun Kreisen in die Stichwahl geschafft, liegen aber nur in einem Fall vorn, sonst meist deutlich hinten. Einerseits. Andererseits hat die im Freistaat als rechtsextrem eingestufte Partei gegenüber 2019 in Kreistagen, Stadt- und Gemeinderäten landesweit stark zugelegt.
Das ist ebenso wenig beruhigend wie der Einzug des Neonazis Tommy Frenck im Kreis Hildburghausen in die Stichwahl. Der Verfassungsschutz warnt vor der Inszenierung des Gastwirts als "Unternehmer und Wohltäter", kurz als Kümmerer - eine beliebte Strategie von Rechtsextremisten mit und ohne Parteibuch.
Ob diese Strategie auch in Kommunalparlamenten verfängt, muss sich zeigen. In vielen Kreisen und kreisfreien Städten in Thüringen wird die AfD künftig die stärkste Fraktion stellen.
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