Mitteldeutsche Zeitung: Drehtüren als Unfallquelle?
Fragen nach Sicherheit: Berufsgenossenschaft warnt - Gewerbeaufsicht fand keine Mängel
Halle (ots)
Halle. Automatische Drehtüren sorgen auch in Sachsen-Anhalt für Wirbel. Dabei geht es um die Frage, wie sicher diese Türsysteme sind. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Montag-Ausgabe. Die Anlagen weisen nach unseren Prüfungen keine Mängel auf, sagt Bernhard Räbel, Chef der Gewerbeaufsicht Süd beim Landesamt für Verbraucherschutz. Vor wenigen Tagen hatte das Berufsgenossenschaftliche Instituts für Arbeitsschutz (BIA) erklärt, dass bei der Mehrzahl der in Deutschland eingesetzten Drehtüren ein Verletzungsrisiko bestehe. Die Sicherheit von Karusselltüren war nach einem Unfall am 20. März in Frage gestellt worden. Damals war ein 20 Monate altes Kind in einer Drehtür am Flughafen Köln/Bonn tödlich verletzt worden. In Sachsen-Anhalt untersuchte daraufhin die Gewerbeaufsicht Süd im Juli 22 Drehtüren. Die Anlagen erfüllten alle Normen, so Räbel. Die bisherigen Standards reichen nach Ansicht von Michael Schaefer vom BIA aber nicht aus. Für Kleinkinder und behinderte Menschen bleiben Gefahren. In einem Test unter verschärften Auflagen habe man festgestellt, dass einige Motoren in den Drehtüren zu stark seien. Außerdem sei die Drehgeschwindigkeit zu hoch und die Sensorik nicht ausreichend. Nicht eine von 14 Türtypen sei als ausreichend sicher bewertet worden. Gewerbeaufsichtschef Räbel hält die Auflagen, die dem Test zu Grunde lagen, allerdings für sehr hoch. Drehtüren werden vor allem in Großmärkten eingesetzt. Wir hatten noch nie Probleme, sagt Hans-Jörg Kleinow, Centermanager des Halleschen Einkaufparks. Eine Prüfung und Wartung finde regelmäßig statt. Ähnlich äußerte sich auch Möbel Walther in Peißen. Dennoch wollen Betreiber die Ergebnisse der neuen Studie prüfen. Wenn Lücken in der Sicherheit bestehen, werden wir reagieren, so der Sprecher des Merseburger E- Centers, Andreas Laubig.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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