Mitteldeutsche Zeitung: Massenmord an Armeniern im Ersten Weltkrieg Unions-Fraktion kritisiert Türkei
Halle (ots)
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion übt in einem jetzt in den Bundestag eingebrachten Antrag massive Kritik an der Türkei wegen des Massenmordes an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges, dem etwa 1,5 Millionen Menschen zum Opfer fielen; auf das Wort Völkermord wird allerdings verzichtet. Dies berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitag-Ausgabe), der der Antrag vorliegt. Die Union fordert die Bundesregierung auf, die Türkei zu einer offenen Auseinandersetzung mit dem Thema zu drängen. Wörtlich heißt es in dem Papier, das von dem CDU- Bundestagsabgeordneten Christoph Bergner erarbeitet wurde: Die Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches, die Türkei, bestreitet bis heute, dass diesen Vorgängen eine Planmäßigkeit zugrunde gelegen hätte bzw. dass die verübten Massaker von der osmanischen Regierung gewollt waren. Diese ablehnende Haltung steht im Widerspruch zu der Idee der Versöhnung, die die Wertegemeinschaft der Europäischen Union leitet, deren Mitgliedschaft die Türkei anstrebt.
Am 24. April jährt sich der Beginn des Völkermordes zum 90. Mal. Der Hinweis darauf führt regelmäßig zu Protesten der türkischen Seite, so unter anderem als er unlängst in einem brandenburgischen Schulbuch auftauchte. Das Auswärtige Amt dringt ebenfalls darauf, den Begriff Völkermord nicht zu verwenden, um die Türkei nicht zu verschrecken. Bergner sagte der Mitteldeutschen Zeitung: Es hat überhaupt keinen Zweck, wieder das Reizwort Völkermord zu bringen. Aber egal ob es zu einem EU-Beitritt der Türkei oder zu einer privilegierten Partnerschaft kommt in beiden Fällen muss über die Geschehnisse gesprochen werden.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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