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Mitteldeutsche Zeitung: Familientradögie von Groitzsch: Rechtsmediziner vermutet als Ursache fatale Folge eines natürlichen Überlebensreflexes

Halle (ots)

Der Tod einer Mutter und ihrer drei Töchter auf
einem Feld bei Leipzig wird immer rätselhafter. Da bisher im Blut der
Opfer keine giftigen Substanzen gefunden wurden, vermutet ein
Magdeburger Rechtsmediziner, den Mädchen könnte ein Schutzreflex zum
Verhängnis geworden sein. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (MZ) in ihrer Montag-Ausgabe. Nach noch
inoffiziellen Angaben der Leipziger Staatsanwaltschaft wurden in den
Körpern der in der Nacht zu Mittwoch unweit ihres Hauses erfrorenen
Kinder bisher keine Spuren von Schlafmitteln, Giften oder Drogen
entdeckt. Offenbar folgten die für das frostige Winterwetter nur
leicht bekleideten Mädchen ihrer Mutter Ulrike B. freiwillig auf das
verschneite Feld, wo die vier eng umschlungenen Leichen entdeckt
worden waren. Zumindest den renommierten Rechtsmediziner Dr. Werner
Kuchheuser würde es nicht verblüffen, wenn Sophia (10), Charlotte (8)
und Franziska (3) einer von der Natur eingerichteten
Überlebensstrategie zum Opfer gefallen wären. Der Wissenschaftler von
der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität vermutet gegenüber der
MZ: „Es könnte sich um die fatalen Folgen einer "evolutionär-
genetisch determinierten Verhaltensweise handeln.“ Dieses Phänomen
beschreibe einen Schutzreflex, „der die Jungen immer der Mutter
hinterherlaufen lässt, wie die Küken der Henne“, so Kuchheuser. Wenn
die Mutter aber auf Grund psychischer Probleme ihre
Steuerungsfähigkeit verliere, könne dieses blinde Vertrauen tödliche
Konsequenzen haben. Hinweise darauf, dass Ulrike B. tatsächlich unter
Wahnvorstellungen litt, haben sich am Wochenende weiter verdichtet.
Mehrere Zeugen berichteten der Kripo, die 38-Jährige sei kurz vor dem
Tod verwirrt mit ihren Kindern durch den Ort gelaufen. Zuletzt habe
sich die Frau immer stärker in das Studium der Heiligen Schrift
vertieft. Neben den übereinander liegenden Leichen der Frau und ihrer
Töchter waren zwei Bibeln gefunden worden.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=47409

Rückfragen bitte an:

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Jan Wätzold
Reporter
Tel.: 0345-565-4204

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