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Mitteldeutsche Zeitung: Graffiti SPD-Bundestagsfraktion dringt auf schärfere Gesetze gegen Sprayer

Halle (ots)

Die SPD-Bundestagsfraktion will die Grünen zu einer
Änderung des Strafgesetzbuches drängen, um Graffiti-Sprayer besser
verfolgen zu können. Dies kündigte der stellvertretende
SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Hacker gegenüber der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) an. Auch
jetzt sind Graffiti schon strafbar, allerdings nur, wenn etwa ein
Gebäude nicht bloß oberflächlich, sondern in seiner Substanz
beschädigt worden ist. Am Donnerstag fand in Berlin ein
Anti-Graffiti-Kongress des Vereins „Nofitti“ statt, bei dem fast alle
Redner eine Gesetzesreform forderten.
Hacker sagte dem Blatt: „Es gibt eine rechtliche Grauzone. Wir
wollen das Gesetz so verändern, dass sich schon strafbar macht, wer
unbefugt das Erscheinungsbild einer Sache nicht nur unerheblich
verändert. Der Frage nach der Substanzverletzung würde man damit aus
dem Wege gehen. Die SPD hat die Grünen zu einer abschließenden
Meinungsbildung aufgefordert. Wir werden darüber nach der Osterpause
ernsthaft diskutieren.“ Hacker übte Kritik an den Grünen, die eine
entsprechende Initiative des Bundesrates seit mehreren Jahren im
Bundestag blockieren. „Die Haltung der Grünen ist nicht akzeptabel.
Wir sollten die Bürger optimal schützen.“ Ähnlich äußerte sich der
SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz: „Es existiert eine Schutzlücke.
Und die könnte geschlossen werden. Die Grünen könnten sich langsam
mal bewegen; es hängt an Ströbele. Graffiti sind keine Kunst, sondern
eine bösartige Vermüllung unserer Städte.“
Der stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion,
Hans- Christian Ströbele, widersprach: „Ich mache kein Hehl daraus,
dass die Grünen gegen die Gesetzesverschärfung sind. Daran hat sich
nichts geändert. Mit der Substanzverletzung wird argumentativ
Schindluder getrieben. Schon blinde Flecken nach einer Übermalung
reichen für eine Verurteilung aus.“ Ströbele erklärte weiter: „Die
Sprayer wollen das Verbotene tun; das würde sich auch nicht ändern,
wenn wir ein neues Gesetz machen.“
Die von der SPD geforderte Gesetzesänderung war in ähnlicher Form
bereits 2002 vom Bundesrat beschlossen worden – auf Drängen der
Union. Die notwendige Verabschiedung im Bundestag scheitert an den
Grünen. Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach meinte gestern: „CDU und
CSU werden nicht locker lassen. Die Menschen erwarten von uns, dass
wir tatsächlich etwas tun.“
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=47409

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Markus Decker
Telefon: 0030/28 88 14 15

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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