Mitteldeutsche Zeitung: Studie: Vermittlungsprämie ohne Jobvermittlung
Halle (ots)
Halle. Mindestens jeder fünfte Gutschein für die private Arbeitsvermittlung wird missbraucht. Dies geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor. Demnach streichen Vermittler die Prämie ein, ohne selbst tätig geworden zu sein, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Laut Studie wurde in 20 Prozent der Fälle der Gutschein vom Vermittler eingelöst, obwohl der neue Arbeitsplatz nach Angaben der Befragten selbst gesucht wurde. In 14 Prozent der Fälle hatte der Arbeitgeber den Arbeitslosen gezielt zu einem Vermittler geschickt und dann mit diesem einen Vermittlungsvertrag abgeschlossen. Da Mehrfachnennungen möglich waren, liegt die Gesamtquote zwischen 20 und 34 Prozent, sagte Eberhard Wiedemann, einer der Autoren der Studie, der Zeitung. Weil der Missbrauch meist schwer nachweisbar sei, hält er eine Vereinfachung des Gutschein-Systems für notwendig. Jobsuchende haben nach sechs Wochen Arbeitslosigkeit Anspruch auf einen Vermittlungsgutschein. Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr diese Maßnahme bis Ende 2006 verlängert. Gelingt es dem privaten Vermittler, den Bewerber in Arbeit zu bringen, erhält er nach sechs Wochen 1.000 Euro. Weitere 1.000 Euro werden gezahlt, wenn der Betreffende nach sechs Monaten noch in Arbeit ist.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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