Mitteldeutsche Zeitung: Ansturm der Holzsammler Nachfrage nach Brennholz hat sich in Sachsen-Anhalt verdoppelt - Preise sind stabil
Halle (ots)
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise ist die Nachfrage nach selbst gewonnenem Brennholz in Sachsen-Anhalt sprunghaft gestiegen. Das schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag). Das Umweltministerium registrierte in diesem Jahr landesweit nahezu eine Verdopplung von 38 000 auf 60 000 Festmeter. Gerade in ländlichen Gegenden sehen sich die Revierförster einem wahren Ansturm so genannter Selbsterwerber ausgesetzt: "Die Zahl der Holzsammler hat sich in den vergangenen vier Jahren in meinem Revier mehr als verzehnfacht", sagte der Thalenser Förster Jens Schneidewind. Holz gebe es zwar genug, aber die Betreuung der vielen Sammelwilligen werden inzwischen zu einem logistischen Problem. Für Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) kommt der neue Trend zum Holz nicht überraschend: "Bei den steigende Preisen von Öl und Gas war es nur ein Frage der Zeit, wann man sich auf den guten alten nachwachsenden Brennstoff Holz besinnt." Für Wernicke ist die Renaissance des Kamins oder Holzofens nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus forstwirtschaftlicher Sicht von Vorteil, weil so unverkäufliches Restholz nicht mehr im Wald liegen bleibe, sondern der Landeskasse sogar noch Einnahmen beschere. Im Harz erzielt Förster Schneidewind mit dem Verkauf von Brennholz inzwischen mehr Einnahmen, als mit Industrieholz für die Zellstoffindustrie. Dabei sind die Preise in Sachsen-Anhalt für Brennholz vergleichsweise niedrig: Zehn bis 15 Euro kostet der Festmeter. Das ist deutlich weniger als in Bayern, wo Preise zwischen 35 und 40 Euro erzielt werden und die Förster in bestimmten Gegenden schon Claims zum Sammeln versteigern.
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