Mitteldeutsche Zeitung: Dicke Luft bei der Polizei Interne Studie des Innenministeriums: Beamte demotiviert
Halle (ots)
In Sachsen-Anhalts Polizei gibt es offenbar erhebliche Probleme. Wie die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstagausgabe) berichtet, kommt eine vom Magdeburger Innenministerium in Auftrag gegebenen interne Personalbefragung zu dem Schluss, dass "eine große Demotivation bei den Mitarbeitern" herrsche. Viele der Beamten würden sofort eine andere Arbeit aufnehmen, "wenn es Alternativen gebe", heißt es in der 65-seitigen und dem Blatt vorliegenden Gesamtzusammenfassung. Für die Studie der Bremer Organisationsberatung IMAR waren im Rahmen der Erhebung zwischen Mai und Juli 2005 fast 500 Mitarbeiter befragt worden. Als das gravierendste Problem wird bei der Schutzpolizei das "Bedarfsorientierte Schichtdienstmanagement" (BSM) bezeichnet, dass nach Ansicht vieler Beamter eine geordnete Dienstplanung nicht zulässt und zu erhöhtem Krankenstand führt. Der Krankenstand bei der gesamten Polizei liegt derzeit bei etwa zehn Prozent. Die Ausstattung der Beamten, ihr Einkommen und der Beförderungsstopp folgen als Kritikpunkte. Bei der Kripo werden vor allem Einkommen und Beförderungsstau kritisiert. "Beide Gruppen beklagen die steigende Flut von Statistiken und Verwaltungsaufwand", heißt es in dem Papier. Der Sprecher des Innenministeriums, Matthias Schuppe, nannte die Untersuchung "noch nicht abgeschlossen". Derzeit werde das Führungspersonal um Stellungnahmen gebeten. Schuppe sagte, dass die Erhebung ein Weg sei, "soziale Bedürfnisse zu erkennen, Probleme zu erkennen und abzustellen."
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