Mitteldeutsche Zeitung: zu Familienkompromiss
Halle (ots)
Es ist herausgekommen, was herauskommen musste: ein eher unverständlicher Kompromiss mit unabsehbaren Effekten. Zunächst hat man sich nicht entscheiden können, was eigentlich gewollt ist: Wirtschafts- oder Familienförderung. Sodann musste der Kompromiss dem Gerechtigkeitssinn der SPD genauso entsprechen wie der Grundauffassung der CSU, wonach Frauen kein Nachteil entstehen dürfe, wenn sie ausschließlich die Mutterrolle wählen. Schließlich existiert für das ganze Reformvorhaben noch ein fester finanzieller Rahmen: 460 Millionen Euro pro Jahr. Man muss nun befürchten, dass am Ende keines der angestrebten Ziele erreicht wird. Der Kompromiss wirkt wie ein Beschäftigungsprogramm für Steuerberater. Leider ist das alles typisch für Problemlösungen in Deutschland. Hier wird Großes allzu oft klein gehäckselt.
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